Farbe des Monats  
  Caput mortuum (Totenkopf), Kolkothar, Colkothar, Potée.

Totenkopf ist eine Bezeichnung für den Rückstand an dunkelrotem Eisenoxid in der Retorte beim Rösten von Eisenvitriol zur Schwefelsäuregewinnung in der Zeit der Alchimisten.
Sie bezeichneten als es "Caput mortuum", weil es so wenig wert sei, wie ein Totenkopf.
In J. Kunckel : Ars vitraria experimentalis oder vollkommene Glasmacher-Kunst, Frankfurt und Leipzig, 1689, Reprint Hildesheim und New York 1972, heißt es:

Der rothe Vitriol sonst Colocothar... ist Vitriol, der entweder on Natur in der Grube durch das unterirdische Feuer, oder auf künstliche Weise ... ist calcinieret worden.
( zitiert nach: Thomas Brachert, Lexikon historischer Maltechniken, München 2001 )

Caput mortuum ist ein rötliches violettstichiges Eisenoxidpigment , das als künstliches Mineralpigment hergestellt wird und sehr preiswert ist. Caput mortuum gibt es in den meisten Farbsortimenten. Heutzutage werden auch Naturerden ähnlicher Tönung als "Caput mortuum" bezeichnet.
Es gibt verschiedene Tönungen von hellen, dunklen über violettbraune bis hin zu schwarzbraunen Tönen. Es ist ein – rein verwendet – etwas "schwerer" Ton, besonders wichtig ist Caput mortuum für Mischungen.

          

Literatur : Kurt Wehlte, Werkstoffe und Techniker der Malerei, Ravensburg, 1967
Thomas Brachert, Lexikon historischer Maltechniken, München 2001

Eigene Arbeiten unter Verwendung von Caput mortuum:

     

Literatur:

• Kurt Wehlte, Werkstoffe und Techniker der Malerei, Ravensburg, 1967
• Thomas Brachert, Lexikon historischer Maltechniken, München 2001

Lexikales Verzeichnis (nach Wehlte):
Bezeichnungen: Caput mortuum, Morellensalz, Colkothar, Potée (französisch: Tête morte; englisch: Caput mortuum; niederländisch: dodekop)
Farbton: helles, dunkles und violettstichiges rötliches Braun nach DIN 6164 etwa 8 : 3 : 5
Gruppe und Herkunft: natürliche und künstliche Mineralpigmente
Chemisch: zweiwertige Eisenoxide (Fe2 O3)
Technische Beschaffenheit: Gute Sorten sind feine Pulver varierender Härte, leicht anzureiben.
Beständigkeit: licht- und wetterfest
Verträglichkeit: mit allen Pigmenten verträglich
Bindemittelechtheit: wenn unverschnitten mit allen Bindemitteln verwendbar
Mischbarkeit: gut Färbevermögen: außerordentlich farbstark!
Deckvermögen: stark deckend, nicht lasierend
Giftigkeit: ungiftig
Anwendungsarten: In allen Techniken verwendbar
Sonstige Bemerkungen: Wichtiger Ton. Besonders das violettstichige Caput mortuum sollte auf keiner Palette fehlen und ist - sparsam verwendet - besonders wichtig für Mischungen. Unvermischt etwas "schwer" im Ton.

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Links:
Die Höhle von Laxcaux
http://www.culture.fr/culture/arcnat/lascaux/de/

Die Höhle von Chauvet-Pont-d'Arc
http://www.culture.fr/culture/arcnat/chauvet/en/gvpda-d.htm

Sehr gute Seite über vieles, das mit Farben zusammenhängt, unter anderem:
Phänomen Farbe, Farbsysteme, Pigmente, Farbchemie, Farbe im Unterricht

http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/Flexikon.htm

alte Pigmente:
http://www.emrath.de/pigmente.htm

Fachbücher:
http://www.siegl.de

Chemie und Kunst: Linkliste über Bücher, Web-Seiten, Artikel zu Farben, Museen etc.
http://www.educeth.ch/chemie/diverses/pigmente/ressourcen.html

Kunstgeschichte:
http://witcombe.sbc.edu/ARTHLinks.html

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